Die SCHORY SOUNDS waren eine Kölner Band, die ihren Namen von dem amerikanischen Schlagzeuger Dick Schory ableitete.
Gegründet wurde sie 1964 in der „Moni-Bar“, die sich im Nebenhaus des
„Storyville“ am Kaiser-Wilhelm-Ring“ befand. Gespielt wurde zunächst in der Besetzung
Hans-Dieter "Hady"
Moldrings (voc, b),
Ulrich Beckmann (g),
Manfred Linnartz (key) und
Willi Hartmann (dr).
Willi Hartmanns Eltern stifteten die erste Ausrüstung: Eine Echolette-Anlage, ein Ludwig Schlagzeug sowie eine Orgel und Mikrophone.
Im Übungskeller: Hady Moldrings, Willi Hartmann, ein Arbeitskollege
von Uli Beckmann, der allerdings nicht zur Band gehörte, Manfred
Linnartz und Uli Beckmann
Willi Hartmann
Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte die Band in „Theos Bier Salon“ in Köln-Kalk, das damals als „heißes Pflaster“ galt. Gegenüber auf der anderen Straßenseite spielten in einer Kneipe die „Blackbirds“ mit Tommy Engel.
Die Haarpracht von Hady Moldrings war nicht nur hier ...
... sondern auch im "Kölner Stadtanzeiger" Anlass für eine kritische Überprüfung:
Die SCHORY SOUNDS waren die erste Band, die in der „Moni-Bar“ auftrat, die „Beat-Stones“ (Vorläufergruppe der heutigen „Bläck Föös“) folgten später.
Ulrich Beckmann, Manfred Linnartz und Hady Moldrings
in der "Moni-Bar"
Weitere Auftrittsorte in der Zeit von 1964 bis 1965 in Köln waren unter anderem das „Storyville“ am Kaiser-Wilhelm-Ring, wo man im Vorprogramm der MERSEYBEATS und der SMALL FACES
spielte, der Kölner „Star-Club“, das „Kaskade“ am Zülpicher Platz, das „Rheinhotel“ in Porz, die „Oase“ in Overath...
In der "Oase" in Overath
... die „RHEINTERRASSEN“ („KASKADE“) in Bonn sowie diverse Säle in Wesseling,
...
Die SCHORY SOUNDS 1965 mit der Sängerin GARDY CLAUS
bei einem Auftritt in Wesseling-Berzdorf
... Brühl und Longerich.
1966 bei einem Beat-Festival im Saal Simon in Brühl
Auch wenn das Foto etwas unscharf ist, die Bühnenkleidung
der Band, nämlich (rote) Samtjacken und Rüschenhemden,
sind gut zu erkennen.
Manfred Linnartz ist heute noch im Besitz dieses Bühnen-Outfits ...
... auch wenn er damals nicht immer davon Gebrauch gemacht hat.
Willi Hartmann
Amor soll derjenige gewesen sein, der die SCHORY SOUNDS veranlasste, immer öfter im Bonner Raum aufzutreten. So spielten sie 1965 im „HOT CLUB“ in BN-Poppelsdorf zusammen
mit MIKE BRATTON & THE SHAKEDOWNS.
Nach dem Konzert gingen sie in die nahe gelegene Kneipe „BEIM
JAN“ in der Sternenburgstraße (heute „Sternenburg“). Bei ein paar Bieren und Witzen über
Langhaarige holten sie kurz entschlossen ihre Instrumente und gaben mitten in der Kneipe ein Spontankonzert. Das war an einem Mittwoch. Am darauf folgenden Samstag, zur Poppelsdorfer Kirmes, hatten
sie in der Gaststätte „BEIM JAN“ bereits ein Engagement – auf der Kegelbahn. Der Erfolg war für den Wirt so
groß, dass die SCHORY
SOUNDS am nächsten Wochenende schon wieder dort spielten. Zwischenzeitlich war die Kegelbahn abgebaut und
es entstand ein Saal. Von da an traten auch andere Bands dort auf.
Die SCHORY SOUNDS mit Wirtin "Beim Jan"
Uli Beckmann auf der Kegelbahn "BEIM JAN" - der Hase an
seiner Gitarre stammte von einem Mädchen, mit dem die Band
auf die Poppelsdorfer Kirmes gegangen war.
Beruf und Ausbildung waren damals Nebensache. Man versuchte, so oft wie möglich aufzutreten. In der Woche wurde in den Kölner Läden gespielt, an den Wochenenden gab’s gelegentlich Monatsengagements, so unter anderem in der „Oase“, im „Rheinhotel“ oder im „Whisky Bill“. Im „BUS-STOP“ spielten die SCHORY SOUNDS – vorausgesetzt, es spielte keine andere Band - mittwochs, freitags, samstags und sonntags. Geprobt wurde jeweils vor den Öffnungszeiten des „BUS-STOP“.
Für 60 DM spielten die SCHORY SOUNDS am
22. Juni 1966 im "BUS-STOP".
Einen bemerkenswerten Auftritt hatten die SCHORY
SOUNDS in ihrer Schlussphase im „Scala Theater“ in Köln-Porz. Dort trat die komplette
Kölner Beat-Prominenz auf, als da waren: Die Beat-Stones, die Barking Dogs, die Misfits, die Blackbirds, die
Stowaways und noch einige andere. Der angekündigte Haupt-Act aus England war allerdings abgesprungen. Dies veranlasste die SCHORY SOUNDS, dort als Q 65 aus England aufzulaufen. Keiner im Publikum soll es gemerkt haben.
Da es eine Band namens Q 65 aber bereits in den Niederlanden gab, machten die SCHORY SOUNDS danach
als CREW 66 weiter.
Die Leute heute:
HADY MOLDRINGS
lebt in Glessen bei Köln.
Neben seinem Job als Informatiker studiert er an der Kölner Malaka- demie.
www.artefact-cologne.de.