In der Bonner Innenstadt gab es zwei Örtlichkeiten, an denen man sich die Woche über gerne traf. Dort konnte man sehen und man wurde gesehen. Dort gab es Neuigkeiten, dort konnte man sich in Gesellschaft Gleichgesinnter bewegen. Das war zum Einen das "INFORMATION" (das wurde selbstverständlich englisch ausgesprochen - teilweise wurden auch nur die Abkürzungen "IMF" bzw. "IMPF" benutzt) gegenüber dem Hauptbahnhof, wo man nach der Schule auf dem Heimweg noch ein bisschen 'rumhängen konnte, und das war zum Anderen der Kaiserbrunnen gegenüber der Kaiserhalle.

Das "INFORMATION" war die Informationsstelle der Stadt und der Verkehrsbetriebe mit einer überdachten Wartemöglichkeit für die Busse und Bahnen. Mit der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes sowie dem Bau der U-Bahn wurden sowohl das "INFORMATION" als auch die Kaiserhalle Anfang der 70er abgerissen.

Hinter der Linie 2 ist der Flachbau des "Information" zu sehen.

Gegenüber dem "Information", am Bahnhof, konnte

man sehen und gesehen werden.

Zum Anderen war das am Kaiserplatz gegenüber der "Kaiserhalle" der KAISERBRUNNEN, auf dessen Steineinfassung man gut sitzen konnte.

Die "Kaiserhalle", vom Kaiserplatz aus gesehen (Foto: Sigrid Füllen)

Nachmittags nach der Schule war der Kaiserbrunnen der angesagte Treffpunkt. Ihn gibt es heute noch, im Zusammenhang mit dem Bau der U-Bahn Anfang der 70er wurde er jedoch um einige Meter in Richtung Uni-Hauptgebäude verschoben. Die Kaiserhalle hingegen ist abgerissen worden. Da, der damaligen Haarmode entsprechend, zumeist langhaarige Jugendliche sich dort aufhielten, wurde er von den Erwachsenen auch gerne als "Gammler-Treffpunkt" bezeichnet. Schaumparties gab es damals zwar noch nicht, Waschpulverpackungen wurden aber immer wieder einmal hinein geschüttet. Auch das Nacktbaden wurde im Kaiserbrunnen oft geübt.

Und das war der
KAISERBRUNNEN damals:

Blick von der Bahnunterführung in Richtung Kaiserplatz / Uni

Blick vom oberen Ende des Kaiserplatzes auf den Kaiserbrunnen

und die Bahnunterführung.

Obwohl dieses Bild an einem Sonntag zwischen 16 und 18 Uhr

aufgenommen wurde, erscheint der Platz wie ausgestorben. Der Grund:

Zu diesem Zeitpunkt fand am 30. Juli 1966 das Endspiel der Fußball-WM zwischen England und Deutschland statt.

Am beliebten Treffpunkt Kaiserbrunnen.

Na, jemanden wiedererkannt?

Selbst die MANCHESTER PLAYBOYS schauten am 3. August 1965 am Kaiserbrunnen vorbei, als sie zur damaligen Zeit in Köln im "STORYVILLE" gastierten:

Neben den teilweise versteckten MANCHESTER PLAYBOYS (versteckt: Kerry Burke, vorne: Stuart Fahey) ist auch die hinten zu sehende Linie G von Interesse, die damals vom Bahnhof kommend über den Kaiserplatz durch die Kaiserstraße nach Bad Godesberg fuhr.

Kerry Burke und Stuart Fahey in bester Gesellschaft - hinten ist das "Kaisereck" zu sehen.

Kerry Burke im Kaiserbrunnen

Stuart Fahey, Kerry Burke und Malcolm Tag-Randell in Begleitung neben dem Bandbus - im Hintergrund ist die Kaiserhalle zu sehen.

Aber auch die
FOUR UP hatten ihren Spaß am Kaiserbrunnen:

"HP" Schmidt, Stefan Rommerskirchen, Gerd Weber und "Sally" Sallmon

"HP" Schmidt und Stefan Rommerskirchen

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BERGERS BN-BEAT