Nachdem Franz Sonntag und Jürgen Gerl 1964/1965 erste musikalische Gehversuche bei
Werner Lehnen in Villip und bei Franz in der Dachkammer im elterlichen Haus gemacht hatten, ergab sich für Franz die Gelegenheit, zusammen mit Peter Zumhof eine
Band in der Pecher Hauptschule zu besuchen. Dort durften sie ein paar Stücke auf den Hohner Gitarren spielen. Ein weiterer Gast, Wilfried Köhler, sprach die beiden an, selbst eine Band zu
gründen. Nachdem Wolfgang Meidinger bereit war mitzumachen, war die Band komplett:
Franz Sonntag ( g, voc),
Wilfried Köhler ((g),
Peter Zumhof (g) ,
Wolfgang Meidinger (b) und
Jürgen Gerl (dr)
gründeten die SHAGGIES. Diesen von dem Wort „shaggy“ (= zottig, struppig) abgeleiteten Namen, der
so schön ähnlich wie „shaken“ klang, hatten sie in Langenscheidts Wörterbuch gefunden.
Im Partykeller: Jürgen Gerl, Wilfried Köhler, Wolfgang Meidinger,
Franz Sonntag, Peter Zumhof
Nach einem halben Jahr Proben in Jürgen Gerls Partykeller, wo man Stücke von den Beatles, Stones, Beach Boys,
Kinks, Animals, Shadows und Spotnicks eingeübt hatte, ...
... bauten die Jungs am Karnevalssonntag 1966 ihre bescheidene Anlage auf dem Balkon der Gerls in der Godesberger Innenstadt gegenüber dem „AENNCHEN“ auf. Gut zweieinhalb Stunden bevor der Karnevalszug kam, begannen sie in luftiger Höhe ihr erstes „Konzert“. Das Ergebnis war bemerkenswert: Innerhalb weniger Minuten sammelten sich mehrere hundert Menschen vor dem Haus, so dass ein anwesender Polizist den Autoverkehr umleiten musste.
Die SHAGGIES bei ihrem
Balkon-Konzert
Nach diesem Balkonauftritt waren die SHAGGIES innerhalb weniger Stunden bekannt und begannen eine ansehnliche Karriere
mit Auftritten im gesamten Bonner Raum. Aufgrund einer Beziehung von Franz Sonntag zu einer gut aussehenden
Klara-Fey-Schülerin aus Villip hatten die SHAGGIES auch etliche Auftritte dort im Saal
"Görres".
Wechsel in der Zusammensetzung der Band gab es ebenfalls. So kam 1967 Franz Sonntags
Bruder
Horst Sonntag (dr)
für Jürgen Gerl, der zur Bundeswehr musste, ans Schlagzeug und
Karl „Charly“ Schneider (g)
löste Wilfried Köhler ab, der aus Bad Godesberg fort zog.
Ebenfalls zwei Wechsel fanden 1968 statt: Für Peter Zumhof kam
Diethelm Bornefeld (b)
und für Wolfgang Meidinger spielte nunmehr, mit großer Resonanz in der Presse, die in klassischer Musik ausgebildete
Anneliese "Anne" Bauerfeind (key)
bei den SHAGGIES
mit.
Anne hatte offensichtlich viel Spaß in der Band ...
... und die Band mit ihr!
v. l.: Franz Sonntag, Horst Sonntag, Anne Bauerfeind,
Wolfgang Meidinger, Karl Schneider
Anne Bauerfeind in Aktion
Regelmäßige Auftritte hatten die SHAGGIES u. a. bei dem immer von 16.00 bis 20.00 Uhr dauernden Jugendtanztee in
der GODESBERGER STADTHALLE, ...
Die SHAGGIES in der GODESBERGER STADTHALLE - v. l.:
Franz Sonntag, "Wölfi" Meidinger, Ersatzmann Friedel, Peter Zumhof …
...im „1600 CLUB“ im Keller des „BONNER BÜRGERVEREINS“, auf dem „Motorpool Ball“ in der amerikanischen Siedlung, in der OT LOHRBERGSTRASSE, ...
im "AENNCHEN" gegenüber dem Haus der Gerls ...
Im "AENNCHEN" v. l.: Horst Sonntag, Charly Schneider,
Peter Zumhof , Franz Sonntag
in der „BEETHOVENHALLE“ und auch im "BONNER BÜRGERVEREIN" selbst.
Am 4. Juni 1966 nahmen die SHAGGIES überaus erfolgreich
am Beatfestival
im Bonner Bürgerverein teil.
Als Überraschungsband wurden die SHAGGIES 1967 zum Geburtstagsfest eines Baron von Richthausen in
die Godesberger „Redoute“ engagiert. Nachdem sie im dortigen „Beethovensaal“ gegen 22:00 Uhr blitzschnell ihre Anlage aufgebaut hatten, überraschten sie die Gäste
nach kurzem „Warmspielen“ mit dem eigens für diesen Auftritt eingeübten Song vom „Bloody Red Baron“. Nach diesem erfolgreichen „adligen“ Abend begann eine besondere Karriere der Band
bei verschiedenen Familien des deutschen Adels in Bad Driburg, Bad Oeynhausen und in diversen Schlössern im Umfeld. Besonders gut in Erinnerung sind bei den SHAGGIES ihre Auftritte bei Ullrich Wickert im „Bahnhof Rolandseck“ mit Gästen aus dem deutschen Adel, die mit Sonderzügen aus München und
Hamburg dorthin gebracht wurden.
Die SHAGGIES
spielen für den Adel auf.
Das Ende dieser erlesenen Tour durch die Adelskreise und damit letztlich auch der SHAGGIES kam 1969 mit der Einberufung von Franz Sonntag zur
Bundeswehr. Die SHAGGIES
spielten zwar weiter, waren dabei aber immer darauf angewiesen, dass Franz Sonntag, der in Rheinbach stationiert war, zu
den Konzerten dienstfrei erhielt. Das allerdings klappte nicht immer. So musste die Band ein zugesagtes Konzert zum 18. Geburtstag einer Prinzessin absagen, da Franz Sonntag von
seinem Kommandeur keine Freigabe erhielt. Die nach der erfolgten Absage bei der veranstaltenden Dame doch noch gegebene Freigabe durch den Kommandeur kam zu spät. Die
SHAGGIES wurden danach nicht mehr engagiert, ein bereits mündlich zugesagter Auftritt in Wien kam nicht mehr zustande. Die Band löste sich danach auf.
... um in den 80ern dann doch wieder aktiv zu werden:
Die SHAGGIES 1989
Die Leute heute:
FRANZ SONNTAG
wohnt in Bonn - Bad Godesberg.
HORST SONNTAG
wohnt ebenfall in Bonn - Bad Godesberg.
KARL SCHNEIDER
lebt in Bonn - Bad Godesberg.
JÜRGEN GERL
lebt in Recklinghausen.
WOLFGANG MEIDINGER
wohnt in BN - Bad Godesberg.
ANNE HENRICH (BAUERFEIND)
lebt im Godesberger Ortsteil Friesdorf.
DIETHELM BORNEFELD
ist Lehrer, sein Aufenthaltsort jedoch unbekannt.
DAVE BURKHARD
wohnt in Meckenheim-Merl.
RAINER HABERLAND
wohnt im Godesberger Ortsteil Plittersdorf
PETER ZUMHOF
ist verstorben.
DIETER SCHÜRMANN
ist verstorben.
1987 organisierte Heinz König, ein engagierter Godesberger Szenewirt, ein Revival
Godesberger Bands der 60er und 70er Jahre auf dem Theaterplatz. Als SHAGGIES REVIVAL traten
Peter Zumhof
Charly Schneider
Volker Ast
Wolfgang Meidinger
Horst Sonntag
Franz Sonntag
auf, verstärkt durch
Dieter Schürmann (voc) (früher SUICIDERS).
Auch in den folgenden zwei Jahren war die Band beim Sommerfest im Kurpark und auf dem Theaterplatz dabei. Und weil die alten Jungs Blut geleckt hatten, machten sie in der Besetzung
Horst Sonntag (dr)
Franz Sonntag (g)
Charly Schneider
Wolfgang Stürwold (key)
Rainer Haberland (b)
Dave Burkhard (voc)
bis 1992 weiter.