Die Gruppe RENAISSANCE wurde im Jahre 1968
geboren und spielte in der Besetzung
Hans-Ulrich „Kili“ Siefarth (voc, g, fl)
Bernd Kessler (key)
Heiner Herzog (b)
Reiner Heinzen (dr)
u. a. Stücke von Julie Driscol, Procol Harum, Jethro Tull und Nice.
v.l.: Gunnar Plümer, "Kili" Siefarth, Reiner Heinzen
Ihre musikalische Visitenkarte gab RENAISSANCE u. a. im "1600 CLUB" im "PENTAGON" unter der
Lutherkirche, im JUGENDHEIM OBERKASSEL, im "UNDERGROUND" in Go-Muffendorf, bei diversen Uni-Festen sowie bei der nach erfolgtem
Besitzerwechsel durchgeführten Einweihung der allerdings noch nicht renovierten Drachenburg auf halber Höhe des Drachenfelses in Königswinter ab.
v.l.: Heiner Herzog , "Kili" Siefarth, Reiner Heinzen,
Bernd Kessler
Einen ihrer fürchterlichsten Auftritte hatte RENAISSANCE bei einem Ball der Karnevalsdamen in Beuel-Küdinghoven,
die sich bei der Verpflichtung der Band wohl etwas ganz anderes vorgestellt haben müssen. Keyboarder Bernd Kessler konnte zwar das eine oder andere Schunkellied improvisieren, danach
jedoch ging der Band die Puste aus, was wiederum zu empörten Reaktionen im Publikum führte: Noch während des ersten Sets der Band stürmten einige der gar nicht mehr so jecken Damen wütend die Bühne
und demontierten die gesamte Anlage. Kili Siefarth verfolgte daraufhin eine Frau in Zigeunerkostüm, die mit dem Hallgerät in die hinterste Ecke des Saals geflohen war, sich dort
hinsetzte und das Gerät unter einen ihrer vielen Röcke schob. Auf ihren Hinweis „So Jung, da musst du jetzt aber für kämpfen“, kapitulierte Kili Siefarth.
Reiner Heinzen
Ein wesentlich angenehmeres Erlebnis hatte die Band während eines gemeinsamen Urlaubs in Frankreich. RENAISSANCE war mit ihrem Bandbus
unterwegs und kam an der Cote d’Azur in der Nähe von Toulon in den Ort Hyères, wo gerade ein kleines Rockfestival stattfand. Obwohl die Band bis auf eine akustische
Gitarre und eine Querflöte keine Instrumente dabei hatte, durfte sie sich an dem Festival noch beteiligen. Auf der Anlage der anderen Bands (es war auch ein Mellotron dabei) spielten sie von Jethro
Tull den Titel „Bourée“ – und gewannen das Festival gegen die Konkurrenz fünf einheimischer Bands. Die Siegerprämie betrug 500 Francs, was damals etwa 150 DM entsprach.
Gegen Ende 1968 stieß, von den HANGMEN kommend,
Gunnar Plümer (g)
zu RENAISSANCE.
Aufgrund der Namensgleichheit mit der doch etwas bekannteren britischen Band spielte RENAISSANCE ab 1969 unter dem
Namen ZARATHUSTRA weiter.
Die Leute heute:
REINER HEINZEN
ist heute noch aktiv als Schlagzeu- ger bei der Gary Moore-Cover- band MOORE &
MORE.
GUNNAR PLÜMER
wohnt in Bonn und spielt seit mehr als 30 Jahren als gefragter Kontrabassist auf der deutschen und internationalen Jazzszene. Auf Tourneen, Festivals und zahlrei-chen LP- / CD-Produktionen spiel-te
er u.a. mit Kenny Wheeler, Lee Konitz, John Abercrombie, Charlie Mariano, Albert Mangelsdorff, Randy Brecker. Darüber hinaus ist er Dozent bei internationalen Jazz-Workshops, an Musikhochschulen und
leitet seit 1985 die Jazz-Abteilung der Musikschule Bonn.
Dr. HEINER HERZOG
war später als Kardiologe in der Uni-Klinik Bonn und als niedergelassener Arzt in Siegburg tätig. Er ist vor einigen Jahren verstorben.