Gründungsmitglieder waren im Jahr 1963 vier sehr jugendliche Schüler des Cusanus-Gymnasiums in Bad Godesberg, nämlich

 

          Thomas Bandholtz (voc, rg),

          Horst Tomanek (dr),

          Peter Schreiner, (b) und

          Wolf Schmidt, (lg, bluesharp).

 

Der Bandname hat keine tiefere Bedeutung, sondern ist im wahrsten Sinne des Wortes aus einer Bierlaune heraus entstanden. Geprobt wurde bei Horst Tomanek, und gespielt wurde im Godesberger Raum.

 

So spielten sie im Herbst 1965 auf einem Schulfest des NICOLAUS-CUSANUS-GYMNASIUMS. In der Schülerzeitung "Reflexe" wurde darüber berichtet:

Im Frühjahr 1966 beteiligten sie sich an einem Beatfestival am selben Gymna-sium. Auch hierüber stand ein Bericht mit Fotos in der Schülerzeitung "Reflexe":

         Horst Tomanek beim Beatfestival

                                                         Aushilfsschlagzeuger Winfried Gatzweiler

Wie aus dem unten zu sehenden Stimmzettel hervorgeht, hat die 1880’S GROUP am 19. Februar 1966 auch bei dem Beat Festival im "HIDEAWAY TEENCLUB" in der amerikanischen Siedlung in Bad Godesberg-Plittersdorf teilgenommen. Sie belegte dabei den 5. Platz.

Einen weiteren Auftritt hatte die 1880’s GROUP, zusammen mit den HANGMEN, in der OT LOHRBERGSTRASSE:

Die Band löste sich dann nach einigen schönen Erfolgen und viel Spaß im Jahr 1966 auf.

Die Leute heute:

                 Thomas Bandholtz

 

spielte später, ab 1967, bei der Bonner

Band MOODY GHOSTS und im wei-

teren Verlauf seines Lebens mit viel

Freude auch noch in einigen anderen

Bands. Er ist im November 2019 ge-

storben.

Horst Tomanek

 

ging nach Köln und widmete sich seitdem – mit einem noch kürzeren Ausflug für einige Jahre in die Grafik-Branche - für „einige Zeit“ dem Theater, an diversen Spielstätten in diversen Funk-tionen, die letzten 22 Jahre vor der Rente (2014) als Inspizient beim Bonner Schauspiel.

Im September 2022 ist er verstor-ben.

 

Peter Schreiner  

 

spielte seit 1965 erst bei den Godesberger SUBJECTS. Seit 1998 nun bei den Godesberger Beat-Veteranen THE ROW.

Wolf Schmidt

 

spielte ebenfalls, wie auch Thomas Bandholtz, einige Zeit bei den MOODY GHOSTS und lebte sein Leben konsequent als Musiker und Poet. Er verstarb im Oktober 2009.

 

Der Bonner Kleinkunstveranstalter Dirk Geil hat Folgendes über den Blues-Wolf geschrieben:

 

„Der Blues-Wolf war harter Tobak“

Es gibt Menschen, die führen ein mehr oder weniger öffentliches Leben. Die sieht man immer wieder auf den Plätzen und in Kneipen, und sie sind gleichzeitig so markant, skurril und einfach präsent, dass sie in das kollektive Bewusstsein eingehen. Einer dieser besonderen Menschen war der Musiker und Lyriker „Blues-Wolf“, der am 20. Oktober 2009 im Alter von 60 Jahren gestorben ist
„Blues-Wolf wird in Vergessenheit geraten, wenn man sich nicht darum kümmert“, sagt Dirk Geil. Der Bonner hat es sich zur Aufgabe gemacht, an den Künstler mit dem bürgerlichen Namen Wolf Michael Schmidt zu erinnern. „Blues-Wolf war wichtig“, sagt er, „zumindest für mich und ein paar Freunde.“ Deshalb hat Geil die 22. Ausgabe seiner Kleinkunst-Konzertreihe „Bonn-Stomp“ dem Bonner Original gewidmet.
Jeder Gast erhielt am Donnerstagabend im „Bla“ am Stadthaus ein liebevoll zusammengestelltes Gedächtnis-Paket. Darin finden sich eine Mini-CD mit Stücken des Musikers und ein Mitschnitt eines Konzertes vom 11. Dezember 1997 im Zarah L. in der Maxstraße, das im Rahmen der Reihe „Club der Ölbarone“ stattfand. Neben einer Todesanzeige gibt es eine Bonn-Stomp-Erinnerungskarte, auf der Blues-Wolf mit Gitarre abgebildet ist. „Er war so markant“, sagt Dirk Geil. Mit seinem langen Rauschebart, der klobigen Baukastenbrille, dem gemütlichen Bauch und den unvergleichlichen Zähnen.
„Für mich war er ein großer Held“, sagt Geil, der sich lieber als Weggefährte der neunziger Jahre bezeichnet wissen möchte denn als Freund. „Ich habe ihn in meiner Jugend in den Achtzigern öfter vor dem Hertie in Bad Godesberg Mundharmonika spielen gesehen. Das „Rüngsdorfer Original“ habe herumgehangen, geraucht und mit allen geplaudert. Geil berichtet, dass Blues-Wolf Anfang der Siebziger gerne reiste. Dass er in Bonn Germanistik und Philosophie studierte. Dass das Thema seiner Examensarbeit den Titel „Mittel der literarischen Rauscherzeugung“ trug. Und dass er später, „in seinen depressiven Phasen“, kaum vor die Tür gegangen sei. „Es war, glaube ich, nicht einfach, mit ihm befreundet zu sein“, sagt Geil.
„Leider ist er früh erkrankt, gegen Ende des Studiums“, erinnert sich Christian Kersten vom Sozialpsychiatrischen Zentrum (SPZ) der Caritas. Der Sozialpädagoge hat Blues-Wolf bis zuletzt betreut und ihn im Alltag unterstützt, wenn es nötig war. Der Betreuer erzählt, dass Wolf Michael Schmidt aus einem gediegenen Elternhaus in Godesberg stammte. Kerstens Kollegin Katharina Grübler sagt, der Blues-Wolf war „von der alten Schule“: offen, freundlich und höflich. „Ich habe ihn sehr geschätzt“, sagt die Sozialpädagogin. „Ein feiner Mensch.“ Kersten bewundert, dass er sich für das brotlose Dasein als Künstler entschied und diesen Weg konsequent zu Ende ging. Bis zuletzt schrieb er massenhaft Gedichte. Viele davon sind im Caritas-Monatsplan „CaTz“ erschienen.
Einige Verse hat Dirk Geil in das Gedichtbüchlein seines Fanpakets übernommen, zum Beispiel zur Weltwirtschaftskrise: „Das / Goldene Kalb/ existiert nur noch halb, / und bald / gar nicht mehr. / Gott zieht es aus / dem Verkehr“. Das zeigt die Wandlung vom Saulus zum Paulus, die Blues-Wolf durchgemacht hat, „vom Antigott zum Gottbesessenen“, wie Geil das nennt. Die Transformation spiegeln auch einige seiner „wahnsinnigen“ Gedichte wider. „Das ist teilweise harter Tobak. Aber Blues-Wolf war harter Tobak.“

Der Nachruf im „Überlebenspaket“ würdigt Blues-Wolf als „Unikat“, das den Bonnern täglich eine Live-Performance schenkte oder zumindest Anteil nehmende, interessierte und freundliche Worte. Dort heißt es: „Als talentierter Musiker, als ununterbrochen referierender und schreibender Poet war er ein wandelndes Kunstwerk. So etwas nennt man Lebenskünstler.“
Sascha Stienen
(erschienen im General-Anzeiger Bonn am 16. Januar 2010)

Er blickte
unter sich –
und sah
in großer Tiefe
das Land
außer Rand
und Band
„Es“ spielte
aber Eine
BAND

Blues-Wolf, circa 2009

 
 
 
 
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