Die VAMPIRES kamen aus Unterfranken. In
der Besetzung
Hans Lössel (lg),
Wolfgang Jünger (rg),
Karl-Heinz "Charlie" Dews (b) ,
Micky Kluge (dr)
und später gelegentlich auch mit
Kurt Waldegger (sax)
hatten sie, damals noch als „TORNADOS“, am 1. September 1962 ihren ersten öffentlichen Auftritt, und zwar in der „Astoria-Hall“ in der Nähe von Schweinfurt vor Soldaten
der amerikanischen Armee. Sie kamen bei diesem Auftritt so gut an, dass sie in der Folgezeit dort regelmäßig spielten; zunächst nur samstags, dann freitags und samstags und schließlich freitags,
samstags und sonntags
.
Als im Herbst 1962 die britischen TORNADOS ihren Mega-Hit „Telstar“ weltweit in die Charts schossen, tauften sie sich zur Vermeidung namensrechtlicher Probleme
in VAMPIRES um. Mit diesem Namen spielten sie dann bis zum nächsten Namenswechsel im Jahr 1969 weiter.
In der Zwischenzeit sammelten sie zunächst Punkte als regionale Beatband, die sich mit wachsendem Erfolg durch die regionalen Tanzlokale spielte. Während dieser Zeit kam es auch zu personellen
Wechseln. So schieden zunächst Hans Lössel und Charlie Dews aus. Für sie kamen
Joseph "Jo" Schilken (lg) und
Harald Münnich (b)
in die Band.
1963 gesellte sich für einige Zeit der Sänger
Billy Sanders (voc)
zu den VAMPIRES, die dann ab Oktober 1963 als reine Profiband spielten. Nun spielten sie nicht mehr nur auf den Bühnen der Dorfsäle, sondern traten auch in den
bekannten Clubs der Großstädte und vor allem auch in den GI-Clubs der amerikanischen Garnisonsstädte auf. So bespielten sie alle damaligen Bundesländer von Süden bis Norden. Dabei gelangten sie auch
nach Bonn, wo sie, neben anderen späteren Engagements, vom 1. Dezember 1964 an für eine Woche im „TABU“
spielten.
Dieses Plakat hing auf der Bühne im TABU. Der Gitarrenhals
gehört zu den BEATNIKS, die ebenfalls dort auftraten.
Gemanagt wurde die Gruppe von Wolfgang P. Lentz aus Bonn und angeblich auch von Roger Horné, der damals mehrere Bonner Bands (unter anderem auch die GUARDS) unter Vertrag hatte. Hieraus erklären sich die mehrmaligen Auftritte in Bonn.
Diese Autogrammkarte ist eine geschickte Montage,
denn die VAMPIRES haben nie eine Platte auf dem
Star-Club-Label veröffentlicht, sie machte wegen des
attraktiven Label-Namens aber trotzdem
´was her.
Im Dezember 1965 kehrten
Wolfgang Jünger (b) und
Karl-Heinz "Charlie" Dews (g)
in die Band zurück, wobei Wolfgang Jünger diesmal den Bass übernahm.
Als die VAMPIRES
zu dieser Zeit mit einem geplatzten Vertrag über ein Monatsengagement vor dem wegen Pleite geschlossenen Star-Club in Köln
standen, fassten sie einen für die Band richtungsweisenden Entschluss: Ab nach Spanien, Urlaub machen und dort das Geld für die Rückreise verdienen.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten bissen sich die VAMPIRES ab1966 in Spanien fest, wo sie, mit kurzen Unterbrechungen, für die
nächsten Jahre auch blieben und dabei immer erfolgreicher wurden.
So veröffentlichten sie 1966 auf dem spanischen Label "E Sesion" die Single "Something you got / Hold on" ...
... sowie die EPs "Twist And Shout" (Twist and shout / For your love / Hang on Sloopy / Sha-la-la-la-lee)...
Auf dieser 1999 erschienen CD von Gee-Dee Music sind
die vier Titel der EP "Twist And Shout" enthalten.
... sowie "Something You Got " (Something you got / New love / Change your mind / Hold on).
Diese in der von "Bear Family" herausgegebenen
Serie "Smash...!Boom...!Bang...!" erschienene CD
von 2004 beinhaltet die Titel "New Love" und "Dock
of the bay".
Im Januar 1967 spielten sie in einem spanischen Film die Titel „Sunny“, „Get off my life, woman“ und „Gimme some loving“. Der Film wurde jedoch nie
veröffentlicht.
Harald Münnich heiratete 1967 eine türkische Filmschauspielerin und verließ die Band.
Ende 1967 ergänzte ein Sänger mit Soulstimme
Hermann Josef Matthias "Det" Ferring (voc),
der von den GENTS (www.the-gents-aus-trier.de) aus Trier kam, die VAMPIRES.
Im Mai 1968 waren sie in Madrid im Studio und nahmen dort vier Soul-Stücke auf: "Your time has gone" / "I can go down" / "Dock of the bay" / "A shot of rhythm and blues".
Veröffentlicht wurden diese Lieder jedoch erst 2001 auf der EP „A Shot Of Rhythm ‚N‘ Soul“.
Von August bis September 1968 spielten sie unter anderem in Calella, Madrid, Toledo und Bilbao.
Die VAMPIRES in Spanien auf Tour
Ende 1968 verließ Jo Schilken die Band. Für ihn kam der französische Gitarrist
Dominique LeBeau (g).
Er blieb allerdings nicht lange. Seine Stelle übernahm der Spanier
Antonio Ponce (“Tony Ponce”) Fernández (g).
Zusammen mit einem Wechsel ihres Musikstils hin zu sogenannter „progressiver Musik“ änderten sie 1969 schließlich ihren Bandnamen in „Evolution“ und wurden bis in die 1970er hinein eine der
bekanntesten progressiven Rockbands in Spanien.
Die Leute heute:
DET FERRING
lebt schon lange in Spanien und ist dort Inhaber des Restaurants
"Casa Desu" in Olivella bei Barce- lona.
JOSEPH "JO" SCHILKEN
lebt in Trier.
HARALD MÜNNICH
soll in Hanau leben.
WOLFGANG P. LENTZ
ehemaliger Manager der VAMPIRES,
ist Geschäftsführer der Firma "blm music-entertainment GmbH" in Bad Honnef.
KARL-HEINZ "CHARLIE" DEWS
ist verstorben.
MICKY KLUGE
ist verstorben.